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Was ist ein Entscheidungsbaum und wie wird er erstellt?

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Es kann eine Herausforderung sein, fundierte Entscheidungen zu treffen, besonders wenn du mehrere Optionen und Unsicherheiten berücksichtigen musst. Entscheidungsbäume geben dir die Möglichkeit, verschiedene Wahlmöglichkeiten und ihre potenziellen Konsequenzen klar abzubilden. So kannst du auf einer soliden Grundlage intelligentere Entscheidungen treffen.

In diesem Artikel wird erläutert, was Entscheidungsbäume sind, wie sie funktionieren und wie du eigene Entscheidungsbäume erstellen kannst. Ob bei Datenanalysen oder komplexen Geschäftsentscheidungen: Wenn es darum geht, Unsicherheiten zu überwinden, können Entscheidungsbäume eine echte Geheimwaffe sein.

Was ist ein Entscheidungsbaum?

Ein Entscheidungsbaum ist ein Diagramm in Form eines umgedrehten Baums, das die verschiedenen Entscheidungen und möglichen Ergebnisse einer Entscheidung zeigt. Es ist im Wesentlichen ein Leitfaden für die Entscheidungsfindung, wobei jede Verzweigung eine zu treffende Entscheidung darstellt.

Ein Entscheidungsbaum besteht aus drei Hauptteilen:

  • Knoten: Punkte, an denen Entscheidungen getroffen oder Ergebnisse dargestellt werden
  • Zweige: Verfügbare Optionen oder Ergebnisse, die die Knoten miteinander verbinden
  • Blätter: Die Endergebnisse am Ende jedes Pfads

Diese einfache Struktur erleichtert es dir, komplexe Entscheidungen zu verstehen und zu kommunizieren. Im Gegensatz zu komplizierten Algorithmen oder komplexen Tabellen verdeutlichen Entscheidungsbäume deinen Denkprozess auf eine Weise, der fast jeder folgen kann.

Wofür wird ein Entscheidungsbaum verwendet?

Entscheidungsbäume sind nicht nur theoretische Werkzeuge. Sie finden in vielen Bereichen Anwendung, darunter:

  • Klassifizierung: Mit Entscheidungsbäumen werden Daten in verschiedene Gruppen kategorisiert. Zum Beispiel kann ein E-Mail-Anbieter mit einem Entscheidungsbaum Nachrichten anhand bestimmter Merkmale in "Spam" und "Kein Spam" trennen.
  • Regression: Entscheidungsbäume können zur Prognose kontinuierlicher Werte dienen, beispielsweise um anhand des Browsingverlaufs eines Kunden abzuschätzen, wie viel er potenziell ausgeben wird.
  • Geschäftsentscheidungsanalyse: Unternehmen nutzen Entscheidungsbäume, um Optionen zu bewerten, wenn sie neue Produkte auf den Markt bringen, sich neue Märkte erschließen oder Investitionsentscheidungen treffen.

Gängige Anwendungsfälle für Entscheidungsbäume sind: Kundensegmentierung (um festzustellen, welche Kunden wahrscheinlich auf bestimmte Angebote reagieren), medizinische Diagnosen (helfen Ärzten, Erkrankungen aufgrund von Symptomen auszuschließen) und Kreditgenehmigungen (um zu entscheiden, ob ein Antragsteller seinen Kredit wahrscheinlich zurückzahlen wird).

Wenn funktionsübergreifende Teams vor komplexen Entscheidungen stehen, bieten Entscheidungsbäume eine gemeinsame Sprache, die alle verstehen.

Funktionsweise von Entscheidungsbäumen

Entscheidungsbäume unterteilen komplexe Entscheidungen in eine Reihe einfacherer Wahlmöglichkeiten. Der Prozess beginnt mit einer einzigen Frage am obersten Knoten und verzweigt sich dann basierend auf möglichen Antworten.

An jedem Knoten im Baum wird eine Frage zu einem bestimmten Merkmal deiner Daten gestellt. Beispiele: "Ist der Kunde über 30 Jahre alt?" oder "Hat diese Person im letzten Jahr eine Zahlung nicht geleistet?" Die Antworten bestimmen, mit welchem Zweig es weitergeht.

Die Mathematik hinter diesem Prozess beinhaltet Konzepte wie:

  • Splits: Aufteilung von Daten in Teilmengen auf der Grundlage von Merkmalwerten
  • Impurity-Messungen: Berechnung, wie gemischt die Daten an jedem Knoten sind
  • Entscheidungspfade: Abfolge von Entscheidungen, die zu einem bestimmten Ergebnis führt

Das Ziel besteht darin, die Splits vorzunehmen, mit denen die Daten am effektivsten in aussagekräftige Gruppen unterteilt werden. Bei guten Entscheidungsbäumen erfolgen die wichtigsten Splits schon früh und die Daten werden bei jeder Entscheidung so sauber wie möglich getrennt.

Verschiedene Arten von Entscheidungsbäumen

Entscheidungsbäume gibt es in verschiedenen Varianten, die jeweils für bestimmte Zwecke geeignet sind:

  • Klassifikationsbäume: Diese Modelle dienen dem Prognostizieren von Kategorien oder Klassen, beispielsweise bei der Frage, ob eine Transaktion betrügerisch oder legitim ist.
  • Regressionsbäume: Diese Entscheidungsbäume können zur Prognose kontinuierlicher numerischer Werte herangezogen werden, zum Beispiel für den Verkaufspreis eines Hauses oder die Blutdruckwerte eines Patienten.

Einige Entscheidungsbäume verwenden binäre Splits (Ja/Nein-Fragen), während andere Mehr-Wege-Splits verwenden (Fragen mit mehreren möglichen Antworten). Eines der beliebtesten Modellen ist CART (Classification and Regression Trees). Hier werden mithilfe binärer Splits einfache, aber leistungsstarke Entscheidungsbäume erstellt.

Welche Art von Entscheidungsbaum du wählen solltest, hängt von deinen spezifischen Anforderungen und der Art der verwendeten Daten ab. Für die strategische Planung ist es oft hilfreich, mehrere Baumarten zur Analyse verschiedener Aspekte einer Geschäftsentscheidung zu nutzen.

Vor- und Nachteile von Entscheidungsbäumen

Wie jedes Tool haben Entscheidungsbäume ihre Stärken und Einschränkungen.

Zu den Vorteilen gehören:

  • Verständlichkeit: Die Logik ist auch für Personen, die sich nicht mit Statistik auskennen, leicht nachzuvollziehen.
  • Minimale Datenvorbereitung: Für Entscheidungsbäume können sowohl numerische als auch kategoriale Daten verwendet werden, ohne dass eine intensive Aufbereitung erforderlich ist.
  • Vielseitigkeit: Entscheidungsbäume eignen sich für verschiedene Arten von Problemstellungen und Daten.
  • Übersichtlichkeit: Die Baumstruktur macht komplexe Entscheidungen verständlicher.
  • Berücksichtigung fehlender Werte: Viele Algorithmen können unvollständige Daten umgehen.

Wichtige Einschränkungen sind:

  • Überanpassung: Ohne angemessene Einschränkungen können Entscheidungsbäume zu komplex werden, sodass sie bei neuen Daten schlecht funktionieren.
  • Instabilität: Kleine Änderungen an Daten können den Entscheidungsbaum manchmal völlig verändern.
  • Bevorzugung von Merkmalen mit vielen Ebenen: Manchmal wird in Entscheidungsbäumen Variablen mit zahlreichen Kategorien zu viel Bedeutung beimessen (Bias).
  • Begrenzte Präzision bei bestimmten Problemstellungen: Einige komplexe Zusammenhänge lassen sich mit der Baumstruktur nicht gut erfassen.


Diese Einschränkungen zu kennen, hilft dir bei der Entscheidung, wann du Entscheidungsbäume verwenden solltest und wann andere Methoden besser geeignet sind. Oft hängt eine effektive Entscheidungsfindung davon ab, das zur jeweiligen Situation passende Tool zu wählen.

So erstellst du einen Entscheidungsbaum

Die Erstellung eines effektiven Entscheidungsbaums umfasst fünf wichtige Schritte. Ob du spezielle Software nutzt oder manuell vorgehst: Wenn du diesen Prozess befolgst, entsteht ein Entscheidungsbaum, der deine Entscheidungsfindung wirklich verbessert.

Problemstellung und Ziel definieren

Ermittle, welche Entscheidung du genau treffen musst: Versuchst du, das Kundenverhalten vorherzusagen? Musst du ein Problem diagnostizieren? Oder zwischen verschiedenen Investitionsmöglichkeiten wählen?

Beantworte Folgendes genau:

  • Welche Frage versuchst du zu beantworten?
  • Was ist deine Zielvariable? (Was versuchst du vorherzusagen oder zu entscheiden?)
  • Welche Eingaben könnten dieses Ergebnis beeinflussen?


Durch diese Klarheit stellst du sicher, dass der Entscheidungsbaum zur Problemstellung passt. Bei Brainstorming-Sitzungen stellen Teams oft fest, dass sie an verschiedenen Problemstellungen arbeiten. Ein Entscheidungsbaum zwingt alle dazu, sich genau darauf zu einigen, welche Frage beantwortet werden soll.

Daten sammeln und aufbereiten

Gute Entscheidungen erfordern hochwertige Daten. Sammle Informationen, auf die Folgendes zutrifft:

  • Sie sind für deine Entscheidung relevant.
  • Sie sind so vollständig wie möglich.
  • Sie sind genau und aktuell.

Bereinige deine Daten, indem du fehlende Werte berücksichtigst, Fehler korrigierst und ein konsistentes Format sicherstellst. Möglicherweise musst du kategoriale Variablen (wie Farben oder Kundentypen) numerisch kodieren. Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen der Datenqualität und der Qualität des Entscheidungsbaums.

Viele Teams nutzen Plattformen für den Wissensaustausch, um diese Informationen zu sammeln und zu organisieren, insbesondere wenn Eingaben von mehreren Abteilungen benötigt werden.

Das zum Splitten am besten geeignete Merkmal auswählen

Hier kommt die Wissenschaft ins Spiel. Du musst herausfinden, mit welchem Faktor deine Daten am effektivsten in aussagekräftige Gruppen unterteilt werden können.

Entscheidungsbaum-Algorithmen verwenden Messungen wie diese:

  • Gini Impurity: Misst, wie oft ein zufällig ausgewähltes Element falsch gelabelt wird.
  • Informationsgewinn: Berechnet, wie stark die Unsicherheit durch das Splitten anhand eines bestimmten Merkmals reduziert wird.
  • Chi-Quadrat-Test: Ermittelt, ob eine signifikante Beziehung zwischen kategorialen Variablen besteht.

Das Ziel ist es, den Split zu finden, der die klarste Trennung zwischen den Ergebnissen schafft. Tools wie das DACI-Framework können Teams dabei helfen, zu beurteilen, welche Faktoren wichtige Entscheidungen beeinflussen sollten.

Den Datensatz splitten

Sobald du das am besten geeignete Merkmal ermittelt hast, kannst du deine Daten anhand der Werte dieses Merkmals splitten. Jeder Split sollte dich einer klaren Entscheidung näher bringen.

Beispiel für einen Entscheidungsbaum: Wenn du entscheiden musst, welche Projekte priorisiert werden sollen, und festgestellt hast, dass die geschäftlichen Auswirkungen der wichtigste Faktor sind, kannst du Projekte anhand des Ausmaßes der Auswirkungen in Gruppen aufteilen:

  • Große Auswirkungen (strategische Ziele)
  • Mittlere Auswirkungen (betriebliche Verbesserungen)
  • Geringe Auswirkungen (Nice-to-have-Funktionen)


Jede Verzweigung sollte dich einer Entscheidung über die Projektpriorisierung näher bringen. Eine effektive Prozessabbildung kann helfen, zu visualisieren, inwiefern Splits zu unterschiedlichen Entscheidungspfaden führen.

Den Vorgang wiederholen

Fahre mit dem Splitten der Zweige anhand der besten verfügbaren Merkmale für die jeweilige Teilmenge von Daten fort, bis du eine Stoppbedingung erreichst, wie zum Beispiel:

  • Maximaler Detailgrad erreicht
  • Alle Datenstichproben in einem Knoten gehören derselben Klasse an
  • Weitere Splits würden die Ergebnisse nicht wesentlich verbessern
  • Mindestanzahl an Datenstichproben pro Blatt erreicht

Je detaillierter dein Baum ist, desto komplexer ist er auch. Das Risiko von Überanpassungen steigt. Wäge daher den Detailgrad gegen die Generalisierbarkeit ab, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Best Practices für die Arbeit mit Entscheidungsbäumen

Für die optimale Verwendung von Entscheidungsbäumen solltest du folgende bewährte Best Practices umsetzen:

  • "Zurückschneiden" für eine bessere Leistung: So wie Gärtner Bäume zurückschneiden, damit diese besser wachsen können, so "schneiden" Datenwissenschaftler Entscheidungsbäume zurück, indem sie Branches, also "Zweige" entfernen, die die Vorhersagen nicht wesentlich verbessern. Dadurch werden Überanpassungen reduziert und das Modell wird zuverlässiger im Hinblick auf neue Daten.
  • Angemessener Umgang mit fehlenden Werten: Anstatt Daten mit fehlenden Werten zu verwerfen, solltest du Strategien wie Surrogat-Splits nutzen (die Verwendung korrelierter Variablen als Ersatz) oder fehlende Werte über beide "Zweige" im Baum nach unten weitergeben und den Durchschnitt der Ergebnisse ermitteln.
  • Abwägen der Klassenverteilungen: Wenn du seltene Ereignisse vorhersagst, achte darauf, dass dein Baum nicht jedes Mal das häufigste Ergebnis prognostiziert. Techniken wie das Oversampling von Minderheitenklassen oder die Verwendung gewichteter Metriken können helfen.
  • Validierung mit neuen Daten: Teste deinen Entscheidungsbaum immer mit unbekannten Daten, um sicherzustellen, dass die Verallgemeinerung funktioniert.

Diese Methoden tragen dazu bei, dass deine Entscheidungsbäume echte Einblicke bieten, anstatt nur deine Trainingsdaten auswendig zu lernen. Effiziente Tools für die Projektzusammenarbeit können Teams dabei helfen, diese Praktiken konsistent umzusetzen.

Effektive Entscheidungsbäume mit Confluence erstellen

Visuelle Tools können die Art und Weise, wie Entscheidungsbäume erstellt und geteilt werden, erheblich verbessern. Mit Confluence-Whiteboard können Teams problemlos Entscheidungsbäume erstellen, präzisieren und daran zusammenarbeiten.

Online-Whiteboards in Confluence bieten Teams folgende Möglichkeiten:

  • Entscheidungsbäume erstellen, auf die jeder zugreifen und die jeder verstehen kann
  • In Echtzeit zusammenarbeiten, während Teams die Entscheidungspunkte präzisieren
  • Kontext und unterstützende Dokumentation direkt neben dem Entscheidungsbaum hinzufügen
  • Die Entscheidungslogik mit Stakeholdern im gesamten Unternehmen teilen

Dieser Ansatz stellt sicher, dass deine Entscheidungsbäume nicht nur theoretische Übungen sind, sondern praktische Tools, die zu besseren Ergebnissen führen. Dank ihrer visuellen Natur sind Entscheidungsbäumen ideal für die Teamzusammenarbeit geeignet, da jeder komplexe Entscheidungen auf einen Blick verstehen kann.

Bist du bereit, bessere Entscheidungsbäume zu erstellen, um intelligentere Entscheidungen treffen zu können? Kostenlose Vorlage für einen Entscheidungsbaum verwenden

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